KONZEPTION der Kindertagesstätte „Breznbeißerbande“

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„Und am Ende eines Tages sollen deine Füße dreckig, dein Haar zerzaust
und deine Augen leuchtend sein!“

„Nicht alle Kinder lernen das Gleiche zur gleichen Zeit auf die gleiche Weise.“
(Kathy Walker)

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1. VORWORT

Liebe Eltern!
Für eine kurze Zeit dürfen wir Wegbegleiter Ihres Kindes sein. Unser Wunsch ist es, dass Ihr Kind selbstständig, verantwortungsvoll und voller Freude in die Zukunft geht. Die Kita ist meist die erste Einrichtung, in der Kinder regelmäßig Zeit außerhalb ihres Zuhauses verbringen. Die Trennung von den Eltern, viele neue Gesichter und Räumlichkeiten, das ist für manche am Anfang richtig schwer.

Unsere Gemeinde sticht durch den auffallend hohen Anteil der Kinder und Jugendlichen wirklich hervor. Das ist so etwas wie ein Privileg. Jeden Morgen auf meinem Weg ins Rathaus treffe ich liebevolle, wissbegierige, pfiffige und froh gelaunte Kinder. Die Kleinen von heute sind die Erwachsenen von morgen. Gerade die ersten Lebensjahre sind entscheidend für den weiteren Verlauf der Entwicklung. Durch die Erziehung und durch so manche Umwelteinflüsse werden Grundlagen und wichtige Voraussetzungen für das weitere Leben der Kinder geschaffen. In unserer Kindertagesstätte „Breznbeißerbande Grafenaschau“ schaffen wir den Kindern von heute absolute Grundlagen für ihr Leben in ihrer Zukunft. „Gemeinsam Sein“, beim Lachen und Weinen, Basteln und Zuhören, Spielen und Streiten. Durch ein liebevolles und hoffnungsfrohes Miteinander machen „unsere“ Kinder Schritte ins Leben hinein und sammeln dabei echte Erfahrungen für ihr Leben als künftige Erwachsene. Wir wollen Ihrem Kind die Sicherheit geben, sich in der eigenen Individualität angenommen und geborgen zu fühlen. Denn erst dann sind Kinder, gleich welcher Nationalität, Religion und sozialer Herkunft, offen für umfassendere Bildungsmöglichkeiten. In unserer neu erarbeiteten Konzeption vom gesamten Kindergartenpersonal stellen wir Ihnen nun vor, wie das umgesetzt wird. Die Liebe zum Detail macht unser Kita-Team noch einzigartiger. Herzlichen Dank hierfür! Im Vordergrund stehen dabei die Kinder, die unsere Einrichtung besuchen. Daneben liegt uns auch die Unterstützung von Eltern und Familien im Rahmen ihrer und unserer Möglichkeiten am Herzen.

Selbstverständlich stehen wir Ihnen für Fragen, Anregungen oder auch für Kritik zur Verfügung.
Wir wünschen allen, die in unserer Kita „spielen“ und lernen – ob jung oder alt – eine wunderschöne Zeit.

Hubert Mangold
Bürgermeister

2. KONTAKTDATEN

Kita „Breznbeißerbande“
Aschauer Straße 26
82445 Grafenaschau
Tel.: 08841/629510
E-Mail: Kindergarten@schwaigen.de
Im Web: www.schwaigen.de
Leitung der Kita : Heike Fischer

3. RAHMENBEDINGUNGEN

Im folgenden Text werden die Rahmenbedingungen des Kindergartens beschrieben, die Größe und Lage, die Öffnungs- und Buchungszeiten und noch weitere Details, die für den Betrieb eines Kindergartens nötig sind.

3.1. Größe und Lage der Kita

Unsere Kita befindet sich im Gemeindehaus im Herzen von Grafenaschau. Die Umgebung unserer Kita ist ländlich, idyllisch, ruhig und lädt uns wöchentlich zu einem Spaziergang und Exkursionen in den Wald ein. Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Eintritt in die Schule werden hier in einer Gruppe von engagierten und ein-fühlsamen Erziehern/innen und Kinderpfleger/innen betreut. Das von uns in der Kita angebotene Mittagessen wird vom Catering-Dienst Albrechthof in Oderding geliefert. Dieser bietet ein speziell auf Kinder ausgerichtetes Bio-Mittagessen an.

Der Dorfplatz mit großer Dorflinde und Pfarrkirche direkt vor unserer Haustüre dient als Treffpunkt für Groß und Klein. Der gegenüberliegende Dorfladen ermöglicht uns das Einkaufen mit den Kindern für diverse kulinarische Angebote.

3.2. Öffnungszeiten

Unsere Kita ist täglich von Montag bis Freitag in der Zeit von 7.30 Uhr – 15.00 Uhr geöffnet. An den gesetzlichen Feiertagen ist unsere Kita geschlossen. Die Eltern erhalten am Anfang des Kindergartenjahres eine Planung für die von September bis August geplanten Schließungstage. Änderungen bleiben der Einrichtung vorbehalten.

3.3. Buchungszeiten

Seit Inkrafttreten des Bayerischen Kindergartengesetzes (BayKiBiG) buchen die Eltern die erforderlichen Betreuungszeiten für ihr Kind. Dabei ist eine pädagogische Kernzeit von 4 Stunden (8.00 Uhr – 12.00 Uhr) festgelegt, die bei der Buchung berücksichtigt werden muss. Diese feste Buchungszeit wird benötigt, um wertvolle pädagogische Bildungsarbeit mit den Kindern durchführen zu können.

Damit werden die konkret formulierten Zielsetzungen des Bildungsauftrages des BayKiBiGs erreicht.

3.4. Träger der Kita

Träger der Kita ist die Gemeinde Schwaigen-Grafenaschau, derzeit vertreten durch den ersten Bürgermeister Hubert Mangold.

3.5. Räumlichkeiten

Unsere Kita erstreckt sich über zwei Etagen. Im Erdgeschoss befindet sich ein Gruppenraum mit angeschlossenem Nebenraum, ein Kindersanitärraum mit drei Kindergartentoiletten und einem großen Waschbecken mit drei Waschplätzen. Dazu gehört ein Wickeltisch zur Ausstattung. Des Weiteren befindet sich hier eine behindertengerechte Personaltoilette, eine Küche mit Abstellraum und ein Büro/ Personalraum im Erdgeschoss. Weitere Räume der Einrichtung sind ein Intensiv- und ein Turnraum, die sich im Untergeschoss befinden.

3.5.1. Erdgeschoss

Der Gruppenraum ist in verschiedene Bereiche eingeteilt. Die Kinder wählen, in welchem Bereich sie spielen möchten. Die einzelnen Spielbereiche bieten genügend Rückzugsmöglichkeiten, aber auch Bewegungsfreiheit. Die Spielsachen und -mittel sind für die Kinder frei zugänglich und orientieren sich an den unterschiedlichen Interessen und Bedürfnissen aller Kinder.

3.5.1.1. Nebenraum

In diesem befindet sich ein großer Bau- und Konstruktionsbereich mit wechselnden Baumaterialien (Holz- oder Legobausteinen). Des Weiteren bieten wir den Kindern in einem Montessori-Bereich eine intrinsisch motivierte Spielmöglichkeit an, selbständiges Lernen und Spielen ist in diesem Bereich möglich. Gesellschaftsspiele finden in diesem Raum ebenso statt wie zahlreiche andere Spielmöglichkeiten.

3.5.1.2. Küche

Die Küche verfügt über genügend Platz, um darin mit den Kindern gezielte hauswirtschaftliche Angebote in Kleingruppen durchzuführen. Dazu kann eine Schublade zu einer zusätzlichen Arbeitsfläche in Kinderhöhe ausgezogen werden.

3.5.1.3. Büro

Das Büro/Personalraum kann vielseitig verwendet werden. Zum einem dient er als Arbeitsplatz für die Leitung, zum anderen finden auch Personal-, Team- oder Elterngespräche darin statt.

3.5.2. Untergeschoss

Das Spielen der Kinder findet auf mehreren Ebenen in unserem Haus statt. Das Untergeschoss wird vom Kindergarten ebenso genutzt und bietet weitere Möglichkeiten zur pädagogischen Arbeit.

3.5.2.1. Turnraum

Der Bewegungsraum bietet den Kindern genügend Freiraum, um sich auszutoben. Er ist mit diversen Turngeräten (z.B. Sprossenwand, Weichbodenmatte, Langbänke, Kästen, etc.) ausgestattet. Mit gezielten Angeboten werden die Kinder in ihrer Grobmotorik, Bewegung und Koordinationsfähigkeit dabei gefördert, von den pädagogischen Mitarbeitenden des Kitateams ebenso wie von den Therapeutinnen und Therapeuten, welche uns im Rahmen unseres inklusionspädagogischen Auftrags unterstützen.

3.5.2.2. Intensivraum

Dieser dient dem pädagogischen Personal für gezielte Angebote jeglicher Art. Hier-bei handelt es sich um Angebote aus den einzelnen Bildungsbereichen des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes. Meist werden diese Angebote in Kleingruppen durchgeführt, um die Kinder bestmöglich zu fördern. Die Ausstattung ist dem jeweiligen Angebot angepasst. Des Weiteren steht er externen Therapeuten und Therapeutinnen zur Therapie von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf zur Verfügung.

3.5.3. Außenbereich

Unser Garten gibt den Kindern die Möglichkeit, ihren Bewegungsdrang frei auszuleben. Im großen Sandkasten kann nach Herzenslust gegraben, gebaut, gebacken und gematscht werden. Die große Nestschaukel ist ein beliebter Treffpunkt von allen. Ein Kletterturm mit integrierter Rutsche lädt zum Kraxeln und das Holzspielhaus zum Rollenspiel ein. Das alte Waschhaus dient als Spielzeug- und Gerätehaus und bietet die Möglichkeit, der Fantasie an der Werkbank mit verschiedenen Werkzeugen zur Holzbearbeitung freien Lauf zu lassen. Eine Doppelschaukel gibt den Kindern die Möglichkeit, ihre motorischen Fähigkeiten spielerisch zu fördern.

4. ZUSAMMENSETZUNG DES TEAMS

Die Kita Breznbeißerbande wird von einer Erzieherin geleitet, die gleichzeitig auch die Rolle der Gruppenleitung übernommen hat. Unterstützt wird sie von einer weiteren Erzieherin in Vollzeit und zwei Kinderpflegerinnen in Teilzeit.

In unserer Einrichtung besteht die Möglichkeit, sich zu einer pädagogischen Fach-kraft ausbilden zu lassen. Aus diesem Grund befinden sich immer wieder Praktikanten und Praktikantinnen von verschieden Schulen (u.a. Fachakademie für Sozialpädagogik, Berufsfachschule für Kinderpflege) in unserer Einrichtung. Des Weiteren bieten wir Schülern die Möglichkeit, ein Schnupperpraktikum zu absolvieren (verschiedene Schularten).

4.1. Anforderungen an das pädagogische Personal

Im folgenden Punkt werden die unterschiedlichen Anforderungen an das pädagogi-sche Arbeiten im Kindergarten kurz umrissen, um die umfängliche Arbeit der pädagogischen Mitarbeitenden zu verdeutlichen.

4.1.1. Stellenbeschreibung einer Erzieherin/eines Erziehers

• Führung und Leitung der Kitagruppe
• Fachliche Anleitung und Koordination der Gruppenmitarbeitenden
• Leitung und Durchführung von Teamsitzungen
• Durchführung aller pädagogischen, pflegerischen und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten
• Elternzusammenarbeit und -koordination
• Führung von Entwicklungsgesprächen und Elternberatung
• Gestalten von Übergängen und Mikrotransitionen
• Konzeptentwicklung und -weiterentwickluSng
• Fortbildungsplanung
• Beobachtung und Dokumentation, (SELDAK, PERIK u.a)
• Zusammenarbeit im Team, anderen Institutionen und mit dem Träger
• Öffentlichkeitsarbeit
• Arbeiten nach dem bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan
• Koordination und Netzwerkarbeit mit Fachdiensten und Therapeutinnen und Therapeuten, medizinischen Diensten und Frühförderstellen
• Verfassen von Entwicklungsberichten
• Umsetzung des Schutzauftrages
• Qualitätssicherung

4.1.2. Stellenbeschreibung einer Kinderpflegerin/eines Kinderpflegers

• Unterstützung der Leitung der Kitagruppe als Zweitkraft
• Bei personellen Engpässen das Selbständige Leiten, Organisieren und Betreuen einer Kita-Gruppe
• Durchführung aller pädagogischen, pflegerischen und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten
• Elternarbeit sowie Koordination und Gestaltung von Elternmitarbeit
• Beobachtung und Dokumentation, Zuarbeitung bei den Beobachtungs- bögen
• Zusammenarbeit im Team und mit anderen Institutionen sowie dem Träger
• Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerkarbeit
• Arbeiten nach dem bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan
• Umsetzung des Schutzauftrages
• Mitarbeit bei der Qualitätssicherung

5. RECHTLICHE GRUNDLAGEN

Gesetzliche Grundlagen sind:

• BayKiBiG
• BTHG
• KJSG
• UN Kinderrechtskonvention
• SGB VIII
• Infektionsschutzgesetz (IfSG)
• Datenschutzgesetz

Unsere pädagogische Arbeit richtet sich nach dem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung.

6. UNSER MENSCHBILD – Das Bild vom Kind, von Eltern und von Familie

„SOLANGE DEINE KINDER KLEIN SIND, GIB IHNEN WURZELN, WENN SIE GRÖSSER WERDEN, SCHENK IHNEN FLÜGEL.“ 
(Khalil Gibran)

6.1. Leitbild

Wir sehen jedes Kind als eine individuelle, kompetente, unendlich lernfähige Persönlichkeit an.
„Der neugeborene Mensch kommt als kompetenter Säugling zur Welt.“ (Bayerisches Staatsministerium 2019, S.11). Es gestaltet seine Entwicklung und Bildung von Geburt an aktiv mit, es lernt ständig das, was es im Moment selbst lernen möchte und wofür es bereit ist (vgl. ebd.).
Wir orientieren uns an dem Entwicklungsstand und Rhythmus sowie an der Lebens-welt, den Bedürfnissen, Interessen und Ressourcen jedes einzelnen Kindes. Dabei ist uns wichtig, dass sich das Kind nicht an das „System“ anpasst, sondern das „System“ an das Kind.

6.2. Bild vom Kind

Nachfolgende Grafik zeigt, welche Themen im pädagogischen Alltag beachtet wer-den müssen, um Kinder ganzheitlich zu fördern und zu begleiten. Uns ist es wichtig, Kinder in ihrer Aktivität zu fördern, ihre Ängste ernst zu nehmen, mit ihnen Spaß zu haben und ihre Bedürfnisse gemeinsam mit ihnen zu erforschen. Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten wollen wir fördern, ihre Neugierde unterstützen und ihre Wünsche und Träume erkennen. Bei der Integration ihrer Gefühlswelt, wie Wut, Traurigkeit, Enttäuschung und noch vielem mehr möchten wir sie unterstützen, diese kennen zu lernen, zu äußern und wahrzunehmen.

Kinder haben Bedürfnisse nach:

Kinder brauchen:

7. UNSER VERTSTÄNDNIS VON INKLUSVER BILDUNG

JEDES KIND IST EINZIGARTIG!

Bei uns ist jedes Kind mit seinen individuellen Voraussetzungen und Bedürfnissen willkommen. Dabei ist es nicht wichtig welche Beeinträchtigung, kulturelle Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Alter oder Sprache das Kind mitbringt. Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung und Chancengleichheit. Ein ressourcenorientiertes Arbeiten steht für uns als pädagogisches Personal an erster Stelle. In unserer Einrichtung ermöglichen wir allen Kindern einen Gruppenalltag, in dem sie sich wohlfühlen.
Wir begegnen Kindern und Erwachsenen mit Offenheit – gegenüber dem Anders-sein. So zeigen wir, dass uns Vielfalt bereichert.

Für die Erziehung und Förderung von Kindern, die unsere Einrichtung besuchen, ist es notwendig, die pädagogische Gruppenarbeit an den Kompetenzen aller Kinder auszurichten und zugleich den besonderen Lebensumständen jedes einzelnen Kindes Rechnung zu tragen. Zusätzliche pädagogisch-therapeutische Hilfen, welche die individuelle Integration von Kindern erleichtern, bieten unsere Kooperationen mit unterschiedlichen Fachdiensten. Diagnostik und Therapie bilden die Säulen des Verstehens und die Basis der Veränderung. Unser Wunsch ist es, den Eltern und Kindern zu ermöglichen, dass Therapie und Pädagogik unter „dem Dach des Kindergartens“ stattfinden. So erleben alle Kinder, dass sie dazugehören und eine größtmögliche Teilhabe wird in unserem Kindergarten erlebbar.

Unser Selbstverständnis und Rollenbild als pädagogische Fachkräfte im Bildungsgeschehen

Diese Grafik zeigt, welche Rollen wir im pädagogischen Alltag einnehmen. Wir sind professionelle Fachkräfte und bilden uns regelmäßig fort.

8. ÜBERGÄNGE DER KINDER IM BILDUNGSVERLAUF

Jede Art von Übergängen ist für das Kind eine sensible Phase, in der es mit verschiedenen Emotionen, wie Stress, Ängste, Unsicherheit oder Traurigkeit konfrontiert wird. Deshalb ist es wichtig, es dabei liebevoll und einfühlsam zu begleiten, sowohl von den Eltern als auch vom pädagogischen Personal im Kindergartenalltag.

8.1. Übergang Elternhaus – Kindergarten

Am Anfang steht das Eingewöhnungsgespräch, in dem alle wichtigen Informationen seitens der Eltern und der Kita ausgetauscht werden. Die Eltern sind die Experten, wenn es darum geht, die Kinder in ihrem „So-Sein“ kennenzulernen. Jedes Kind ist anders, jedes Kind benötigt etwas anderes, jede Familie hat in der Zeit vor dem Kindergarten eigene Rituale entwickelt, die wir kennenlernen wollen.
Um den Einstieg in die Kita zu erleichtern ist es uns daher wichtig, auf die Bedürfnisse der Kinder und Eltern einzugehen. Wir orientieren uns dabei an dem MÜNCHNER UND BERLINER EINGEWÖHNUNGSMODELL. Die Eingewöhnung der neuen Kinder richtet sich individuell nach dem Alter und Entwicklungsstand des Kindes. Die Kinder werden in Begleitung der Eltern in den Gruppenalltag eingewöhnt. Hierbei steht immer das Kind im Mittelpunkt. Je nach Alter und Entwicklungsstand des Kindes kann die Eingewöhnung kürzer oder auch länger dauern. Wir besprechen uns mit den Eltern in dieser Phase und ein intensiver Austausch ermöglicht einen diffizilen Blick auf die Transitionen und weitere Mikrotransitionen in dieser höchst sensiblen Phase. Diesen Austausch pflegen wir im persönlichen Kontakt aber auch über das Telefon. Daher ist es erforderlich, dass Eltern telefonisch erreichbar sind, damit wir auch im Notfall sofort reagieren können.

8.2. Übergang Schule

Zu Beginn des letzten Kindergartenjahres werden die Eltern der Vorschulkinder in einem Elternabend darüber informiert, wie die Kinder im gesamten Kita-Alltag im Hinblick auf die Schule gefördert werden.
Die meisten Kompetenzen lernen die Kinder ganz nebenbei im Alltag, in der Auseinandersetzung mit anderen Menschen und der Umwelt, sowie unter anderem bei Projektarbeiten, Verkehrserziehung, etc. Der Übergang zur Schule ist für jedes Kind eine Herausforderung, da Entwicklungen auf verschiedenen Ebenen durch- laufen werden müssen.
Um den Kindern einen guten Übergang in die Schule zu ermöglichen, stehen wir im ständigen Austausch und Kooperation mit den Schulen, z.B. Elternabend in der Schule, Besuch der Lehrerin in der Kita, Besuch der Vorschulkinder in der Schule. Um den Kindern einen gelungenen Abschluss der Kindergartenzeit zu ermöglichen, basteln wir gemeinsam die Schultüten, unternehmen spezielle Ausflüge nur mit den Vorschulkindern und gestalten miteinander den Abschlussgottesdienst.

9. PÄDAGOGISCHE ARBEIT

Unser Ziel ist es, die Kinder zu selbständig handelnden und selbstbewussten Menschen zu erziehen, die sich in der Gemeinschaft zurechtfinden.

9.1. Unser pädagogischer Ansatz

In der Kita „Breznbeißerbande“ arbeiten wir nach dem situationsorientierten Ansatz in Verbindung mit Projektarbeit, die wir im pädagogischen Alltag umsetzen.
Dieser mittlerweile seit mehr als 50 Jahren sehr gut erforschte Ansatz baut auf individuellen Erfahrungen und Erlebnissen auf, die die Kinder durch Spiel, Sprache, Bewegung usw. ausdrücken. Diese Erfahrungen werden verarbeitet und emotional eingeordnet – dies geschieht, wie zuvor erwähnt, durch Projekte, die durch die Ideen der Kinder, die wir aufgreifen, angestoßen werden. Das heißt für die pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Kinder im Alltag zu begleiten, beobachten und in Gesprächen aktuelle Interessen und Themen, die die Kinder bewegen und beschäftigen, aufzugreifen. In darauffolgenden Projekten werden die verschiedenen Bildungsbereiche, welche im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) festgelegt sind, umgesetzt.

9.2. Bildungs- und Erziehungsbereiche im BEP

WERTEORIENTIERUNG UND RELIGIOSITÄT

Kinder benötigen Urvertrauen und vertrauensbildende Erfahrungen und Erlebnisse als Grund, der sie trägt. Das Erleben von Gemeinschaft, von Festen, Ritualen und Bräuchen, sowie religiöse Erfahrungen unterstützen Kinder in ihren Fragen und ihrer religiösen Bildung.

Dies setzen wir zum Beispiel um durch: 

• Religiöse Geschichten mit der Kett–Methode legen
• Bilderbücher
• Geschichten erzählen
• singen religiöser Lieder
• Abschlussgottesdienst der Vorschulkinder
• Feste feiern im Jahreskreis
• Philosophieren mit Kindern
• Geburtstagskreis

EMOTIONALITÄT, SOZIALE BEZIEHUNGEN UND KONFLIKTE

Das Kind benötigt emotionale und soziale Kompetenzen als Basis zum Lernen und zur Eingliederung in die Gemeinschaft.

Dies setzen wir zum Beispiel um durch: 

• Rollenspiele
• Gesprächskreise
• Tanz- und Kreisspiele
• Auftritte der Kinder vor Publikum
• Besuche in der Schule, Schnuppertage, Exkursionen

SPRACHE UND LITERACY

Sprachkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation und eine wesentliche Voraussetzung für die Teilhabe im sozialen Kontext. In unserem pädagogischen Alltag ist die Sprachförderung stetig präsent. Die Kinder erlernen die Fähigkeit sich sprachlich mitzuteilen und sich mit anderen auszutauschen, wie z.B. im Morgenkreis oder bei Kinderkonferenzen. Sprachfreude, aktives Zuhören, Wortschatz und Satzpragmatik werden so durch Übungen der phonologischen Bewusstheit durch Themengespräche über Geschichten und Bilderbücher gefördert.

Dies setzen wir zum Beispiel um durch: 

• Gesprächskreise
• Bilderbücher
• Geschichten erzählen oder hören
• Fingerspiele, Rätsel, Reime
• Kreisspiele
• Gedichte und Lieder
• Sachgespräche
• Freispiel
• Vorkurs Deutsch 240 Stunden in Kooperation mit der Grundschule
Am Vorkurs nehmen Kinder mit und ohne Migrationshintergrund teil, die eine zusätzliche, gezielte Begleitung und Unterstützung ihres sprachlichen Bildungs- und Entwicklungsprozesses benötigen. Die Teilnahme verbessert Startchancen der Kinder in der Schule. Der Vorkurs beginnt in der zweiten Hälfte des vorletzten Kindergartenjahres, dem eine Erhebung des Sprachstandes (durch u.a. SELDAK- und SISMIK-Beobachtungsbögen) vorausgeht und wird sowohl von Lehrkräften als auch von pädagogischen Fachkräften in der Einrichtung geleistet.


INFORMATIOS- UND KOMMUNIKATIONSTECHNIKEN, MEDIEN

Informations- und Kommunikationstechniken und Medien prägen das Leben in unserer Gesellschaft. Die Kinder lernen Verwendungen und Funktionen dieser kennen und verstehen. Diese sind insbesondere Druckmedien wie Bücher, Zeitschriften und Broschüren, technische Medien wie Kameras, CD-Player, Radio, Kassettenrecorder und visuelle Medien wie Fotos.

Dies setzen wir zum Beispiel um durch: 

• Gemeinsame Nutzung des CD–Players
• Informationen gemeinsam mit den Kindern (Internet, Bücher, etc.)
• Bücher, Zeitschriften

MATHEMATIK

Mathematisches Denken ist die Grundlage für lebenslanges Lernen. Kinder benötigen daher grundlegende mathematische Erfahrungsbereiche wie Formen, Zahlen, Mengen, Raum- und Zeitbegriffe. Bei der Auseinandersetzung mit Materialien wie Bauklötzen und Naturmaterialien lernen die Kinder Mathematik in der Interaktion mit anderen Kindern.

Dies setzen wir zum Beispiel um durch: 

• Abzählreime, Würfelspiele
• Kinder zählen
• Experimente
• Montessorimaterial (Schüttspiele, Hundertertafel, etc.)
• Spiele mit Farben und Formen
• Kalender

NATURWISSENSCHAFT UND TECHNIK

Naturwissenschaften und Technik prägen unser tägliches Leben. Kinder zeigen großes Interesse an Natur und Technik. Sie brauchen vielseitige Lernerfahrung und Impulse, um ihren Forscherdrang und ihre Neugierde zu stillen. Durch Erforschen, Experimentieren und Beobachten setzen sie sich mit den Gesetzmäßigkeiten, Eigenschaften und Zusammenhängen der Technik in den verschiedenen Bereichen auseinander.

Dies setzen wir zum Beispiel um durch: 

• Experimente
• Magnetspiele
• Bau-Ecke (Bauen mit Holzbausteinen)

UMWELT

Umweltbildung und -erziehung im Vorschulalter findet in der Naturbegegnung und in den Erlebnissen mit Pflanzen und Tieren statt. Wir ermöglichen den Kindern regelmäßig die Begegnung mit der Natur und die damit verbundenen Möglichkeiten. Die Veränderungen der Natur im Wechsel der Jahreszeiten werden bewusst erlebt und sind fester Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit.

Dies setzen wir zum Beispiel um durch: 

• Mülltrennung, Nachhaltigkeit
• Waldtage
• gesunde Lebensmittel kennenlernen und zubereiten

 

ÄSTHETIK, KUNST UND KULTUR

Die ganzheitliche Erziehung mit allen Sinnen ist unser Ausgangspunkt. In der Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur entfalten die Kinder ihr kreatives, künstlerisches Potenzial und ihr Urteilsvermögen, sie schätzen zudem fremde und eigene Kulturerzeugnisse und Ausdrucksformen. Kreativität ist die Fähigkeit im Denken neue Wege zu gehen. Die Kinder entwickeln ihre Wahrnehmungsfähigkeit und erleben Kultur. Neben Materialien, Werkzeugen, Techniken, Gestaltungs- und Ausdrucksmöglichkeiten soll bei den Kindern die Wertschätzung und Freude am Kreativen im Mittelpunkt stehen. Auch darstellende Techniken, wie Rollenspiel oder Theater werden den Kindern vermittelt.

Dies setzen wir zum Beispiel um durch: 

• verschiedene Kreativangebote
• Bereitstellen von vielfältigen Materialien und Werkzeugen
• Museumsbesuche
• Einstudieren von Theaterstücken

 

MUSIK

In unserer Einrichtung ist Musik täglich beim Morgenlied, Geburtstagslied oder beim Aufräumlied vielseitig erlebbar. Die natürliche Freude und der Spaß an Musik sehen wir als Ausgangspunkt für eine intensive Musikerziehung. Doch auch im pädagogischen Alltag hat das gemeinsame Musizieren, Tanzen und Rhythmik einen hohen Stellwert. In Kreis- und Singspielen, bei Klanggeschichten und Theaterstücken, unter-malt mit Orff-Instrumenten, wird musikalische Bildung vermittelt.

Dies setzen wir zum Beispiel um durch: 

• gemeinsames Singen mit und ohne Orff-Instrumente
• Kreis- und Singspiele
• Tänze
• Klanggeschichten

 

BEWEGUNG, RHYTHMIK, TANZ UND SPORT

Kinder haben einen natürlichen Drang und Freude an Bewegung. Uns ist es ein großes Anliegen, vielseitige Bewegungsformen und Erfahrungen wie Turnen, Psychomotorik, Rhythmik und Bewegung – drinnen und draußen – in den Alltag zu integrieren, um so die Gesamtentwicklung des Kindes zu fördern. Fokus unserer Arbeit liegt, neben motorischen Aspekten, auf Körperkoordination, Gleichgewicht und Körperbewusstsein beim Selbstkonzept, also dem Selbstwertgefühl und der eigenen Leistungsfähigkeit. Auch die Förderung der Motivation zur Bewegungsfreude und zur Leistungsverbesserung gehört wie die Anregung der Kognition (Konzentration, Kreativität) dazu. Auch Aspekte der Gesundheit wie Ausgeglichenheit, die Fähigkeit Gefühle auszudrücken, Haltungen anzunehmen und der Ausgleich von Bewegungsmangel sollen hier erwähnt sein. Aber besonders die Stärkung sozialer Bindungen wie der Teamgeist im Mannschaftssport, Einhalten von Regeln, Fairness und Rücksichtnahme sind Zielsetzungen unserer ausgewogenen Bewegungsförderung! Seit zwei Jahren beteiligen wir uns an dem Projekt „Beweg dich schlau!“ von Felix Neureuther.

Dies setzen wir zum Beispiel um durch: 

• regelmäßige Benutzung des Turnraumes
• „Beweg dich Schlau“
• Bewegung und Klettern im Freien
• Spaziergänge in der Natur

 

GESUNDHEIT

Die körperliche Gesundheit und das Wohlbefinden der uns anvertrauten Kinder stehen für uns als Team im Vordergrund. Das Kind lernt selbstbestimmt Verantwortung für sein Wohlergehen, seinen Körper und seine Gesundheit zu übernehmen. Basiskompetenzen und Bedingungen für eine gelingende Entwicklung fördern wir im Bereich des Körperbewusstseins. So wird das Wissen um den Körper, wie z.B. das Aussehen und die Wahrnehmung eigener Gefühle, vermittelt.
Die Ernährung, unsere Esskultur und das Wissen über Nahrungsmittel und deren Zubereitung sind ein großes Thema. Essen als Genuss erleben an Stelle von „satt machen”, werden umgesetzt durch verschiedene Koch- und Backangebote oder die gemeinsame Brotzeit. Auch die Bedeutung der Körperpflege und Hygiene werden durch Übung der Fertigkeiten vermittelt. Das sind: Händewaschen nach dem Toilettengang und vor dem Essen. Die Kinder erhalten Grundfähigkeiten im Umgang mit ihrem Körper und Gesundheit im Allgemeinen. So erwächst ihre Resilienz, sie können besser mit Druck, Stress und Frustration umgehen. Sie erhalten Einblick in körperliche Zusammenhänge und erlernen Entspannungstechniken. Auch das Thema Sicherheit und Schutz wird nicht außer Acht gelassen. So lernen sie Gefahrenquellen zu er-kennen, wie zum Beispiel bei Kochangeboten den Umgang mit dem Messer oder einer heißen Herdplatte. Durch viele Spaziergänge üben wir sicheres Verhalten im Straßenverkehr, vertieft im Vorschulalter durch einen Besuch der Polizei Murnau.

Dies setzen wir zum Beispiel um durch: 

• Körperpflege und Hygiene (Händewaschen, Toilettengang, etc.)
• Zahnarzt besucht den Kindergarten
• Massagen und Meditationen
• Gespür dafür entwickeln, was einem gut tut
• Verkehrserziehung
• richtiges Verhalten bei Unfällen

 

PARTIZIPATION

Partizipation bedeutet, Entscheidungen, die das eigene Leben und das Leben der Gemeinschaft betreffen, zu teilen und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden. Kinder lernen frühzeitig sich am Kindergartenalltag zu beteiligen und Verantwortung zu übernehmen. Die Kinder erfahren durch die Partizipation demokratisch zu handeln, Konflikte zu lösen, sich gegenseitig ausreden zu lassen, Mehrheitsbeschlüsse zu akzeptieren, Regeln und Grenzen einzuhalten, Ideen oder Wünsche zu äußern. Die Kinder können die Partizipation schon in der Freispielzeit erproben, wo sie Spielpartner und Spielorte selbständig wählen, aber auch in Morgen- und Stuhlkreis bietet sich ihnen eine vielfache Möglichkeit. Da können sie von ihren Gefühlen und Erlebnissen berichten sowie Aktivitäten und Projekte planen, aber auch über Regeln diskutieren. Beteiligung ist von klein auf möglich. Alter spielt für die Beteiligung keine Rolle, wohl aber für die Form der Beteiligung. Je jünger die Kinder sind, umso wichtiger ist es, ihre Signale und ihre Körpersprache zu beobachten. Der Dialog selbst spielt hier eine eher untergeordnete Rolle. Kinder werden häufig unterschätzt. Selbst kleine Kinder können oft mehr, als ihnen die Erwachsenen zutrauen. Werden sie angemessen unterstützt, sind sie durchaus sehr gut in der Lage, ihren Lebensalltag bewusst und gezielt mitzugestalten.

Dies setzen wir zum Beispiel um durch: 

• Kinderkonferenz
• Gleitende Brotzeit
• situationsorientierte Angebote
• Morgen- und Erzählkreis
• Mitgestaltung von Ausflügen

10. SO SIEHT EIN TAG IN DER KITA BREZNBEISSERBANDE AUS

 

7.30 Uhr – 8.00 Uhr Bringzeit
7.30 Uhr – 9.00 Uhr Freispielzeit
7.30 Uhr – 10.30 Uhr gleitende Brotzeit
9.00 Uhr – 9.30 Uhr Morgenkreis
9.30 Uhr – 12.00 Uhr Freispielzeit und altersspezifische Bildungs- und Förderangebote, Aufenthalt im Freien
12.00 Uhr Abholzeit
12.15 Uhr – 13.00 Uhr Mittagessen
13.00 Uhr – 15.00 Uhr Freispielzeit, Entspannung, Aufenthalt im Freien

10.1. Freispiel

 

Freispiel ist die Zeitdauer, die den größten Zeitraum in unserem pädagogischen Tagesablauf einnimmt und die der Arbeit mit dem situationsorientierten Ansatz entspricht. Die Kinder wählen ihre bestimmte Spielsituation, -ort und -mittel. Sie entscheiden, was sie tun möchten, spielen, beobachten, ausruhen… mit wem sie aktiv werden, ob alleine oder mit anderen Kindern oder mit Erzieherinnen. Ob sie mit oder ohne Material spielen, sie bestimmen den Spielverlauf selbst. Das Freispiel entwickelt sich vor allem aus der Initiative der Kinder heraus. Die pädagogischen Kräfte sind innerlich aktiv dabei, bleiben äußerlich aber häufig passiv, um den Spielfluss und das eigenständige Tun der Kinder nicht zu stören.
In dieser Zeit lernen die Kinder mit Regeln und Grenzen im sozialen Miteinander um-zugehen. Die wichtigste Grenze liegt für uns in dem Moment dort, wo die Freiheiten des anderen eingeschränkt und Bedürfnisse verletzt werden. Dieses soziale Lernen ist eine wichtige Aufgabe für die Kinder und benötigt sehr viel Begleitung und Unterstützung von den pädagogischen Fachkräften, welche den Rahmen für diese Lernfeld bieten. Eine andere Grenze, welche die Kinder in diesem Alter lernen, ist die zeitliche Begrenzung. Hierbei achten wir sehr auf das Gestalten von Übergängen, den sogenannten Mikrotransitionen. Beispielsweise wird Kindern in der Regel die Möglichkeit gegeben, Angefangenes zu Ende zu führen. Eine Regel, auf die wir ebenfalls Wert legen, ist die Ordnung in unserem Haus, damit wir alle Freude am Spiel haben und die Spielmittel und -materialien wiederfinden, wenn wir an einem anderen Tag weiterspielen möchten.

 

10.2. Spielbereiche

Baubereich

Rollenspielbereich

Malwand

Intensivraum

Schulspielbereich

Maltisch

Brotzeittisch

Basteltisch und Lesebereich

Werkbank

Turnraum

Garten

10.3. Partizipation

Partizipation bedeutet Entscheidungen, die das eigene Leben und das Leben der Gemeinschaft betreffen, zu teilen und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden.
Kinder lernen frühzeitig sich am Kindergartenalltag zu beteiligen und Verantwortung zu übernehmen. Die Kinder erfahren durch die Partizipation demokratisch zu handeln, Konflikte zu lösen, sich gegenseitig ausreden zu lassen, Mehrheitsbeschlüsse zu akzeptieren, Regeln und Grenzen einzuhalten, Ideen oder Wünsche zu äußern. Die Kinder können die Partizipation schon in der Freispielzeit erproben, wo sie Spielpartner und Spielorte selbständig wählen, aber auch im Morgen- und Stuhlkreis bietet sich ihnen eine vielfache Möglichkeit. Da können sie von ihren Gefühlen und Erlebnissen berichten sowie Aktivitäten und Projekte planen, aber auch über Regeln diskutieren.
Beteiligung ist von klein auf möglich. Alter und Beeinträchtigung spielt für die Beteiligung keine Rolle, wohl aber für die Form der Beteiligung. Je jünger und beeinträchtigter die Kinder sind, umso wichtiger ist es, ihre Signale und ihre Körpersprache zu beobachten. Der Dialog selbst spielt hier eine eher untergeordnete Rolle. Kinder werden häufig unterschätzt. Selbst kleine und beeinträchtigte Kinder können oft mehr, als ihnen die Erwachsenen zutrauen. Werden sie angemessen unterstützt, sind sie durchaus sehr gut in der Lage ihren Lebensalltag bewusst und gezielt mitzugestalten.

 

10.4. Portfolio-Arbeit

Das Portfolio ist eine individuell angelegte Mappe, in der die Werke des Kindes vom ersten bis zum letzten Kindergartentag gesammelt werden. Der Inhalt (Fotos, Bastel-arbeiten, gemalte Bilder) dokumentieren und repräsentieren die Entwicklung des Kindes. Diese Mappe ist Eigentum des Kindes und jedes Kind entscheidet selbst, wem und wann es das Portfolio zeigt. Für das Kind steht das Portfolio immer frei zur Verfügung.

 

10.5. Zusammenarbeit mit den Eltern

„Zusammenkkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ist ein Erfolg.“ 
(Henry Ford)

Die pädagogische Arbeit in der Kita ist für uns eng verknüpft mit der Kooperation mit den Eltern. Wenn es um das Wohlergehen der Kinder geht, arbeiten Eltern und pädagogische Fachkräfte Hand in Hand.
Die wichtigste Voraussetzung hierbei ist gegenseitiger Respekt und die Offenheit die Meinung des anderen zu akzeptieren. Eine offene Kommunikation auf Augenhöhe gelingt, wenn beide Seiten miteinander in Gespräch bleiben und sich über das Ver-halten und Interessen des Kindes austauschen. Das bedeutet, dass Eltern vertrauens-voll mit uns über ihre Lebenssituation, ihre Erziehungsziele und -methoden sprechen können. Dies kann gelingen bei einer wechselseitigen Öffnung von Familie und Kita und wenn ein gemeinsames Arbeitsbündnis von Elternhaus und pädagogischen Fach-kräften zum Wohle des Kindes und seiner Entwicklungsförderung und -begleitung geschlossen wird.
Ein Ziel der pädagogischen Arbeit in der Kita ist es, unsere professionelle Bezugsar-beit so transparent wie möglich zu gestalten. Durch Kommunikation, Gestalten des Portfolio-Ordners und diverse Aushänge möchten wir dies in unserer Kita praktizie-ren.

10.6. Elternarbeit in der Kita Breznbeißerbande

Elternarbeit heißt auch, dass sich die Erziehungsberechtigten einbringen, z.B. bei Veranstaltungen oder Festen in der Kita. D bei können die Erziehungsberechtigten Veranstaltungen oder Festen in der Kita. D bei können die Erziehungsberechtigten eine Entlastung für das pädagogische Personal darstellen, z.B. bei Planung, Organisation und Durchführung von Festen und Feiern, worüber wir sehr dankbar sind.

Die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und pädagogischer Einrichtung beginnt mit der Anmeldung des Kindes in die Kita. Hierbei treten beide Seiten erstmals in Kontakt. Bei einer Zusage des Betreuungsplatzes wird ein Termin zum Aufnahmegespräch vereinbart, in dem sich die Erziehungsberechtigte und das pädagogische Personal näher kennenlernen. Es werden hauptsächlich Informationen ausgetauscht und ein Eindruck vermittelt. Hier wird der Grundstein für eine Zusammenarbeit gelegt.

TÜR- UND ANGELGESPRÄCHE
Tür- und Angelgespräche finden beinahe täglich statt und dienen zum raschen Infor-mationsaustausch. Wichtig hierbei ist, dass diese, ebenso wie alle anderen Gesprä-che, in einem geschützten Rahmen stattfinden, um auch dem Kindesschutz und Datenschutz nachzukommen.

ENTWICKLUNGSGESPRÄCHE
Einmal jährlich bieten wir in unserer Kita das sogenannte Entwicklungsgespräch an. Dabei findet ein Austausch über die Entwicklung, Förderung und Bildung des Kindes statt. Die Grundlage dieses Gespräches bilden die Beobachtungsbögen PERIK, SEL-DAK oder SISMIK. Dabei werden sowohl die Kompetenzen der Kinder als auch Probleme oder Entwicklungsverzögerungen thematisiert. Sie werden zur späteren Reflektion dokumentiert.

KONFLIKTGESPRÄCHE
Manchmal bleibt es nicht aus, dass es auch zu Konfliktgesprächen kommen kann. Unsere Aufgabe ist es auch, Eltern auf vielleicht unangenehme Dinge anzusprechen beziehungsweise Beobachtungen mit ihnen zu teilen, die uns Sorge bereiten. In einer vertrauensvollen Atmosphäre und getragen von gegenseitigem Respekt können auch unterschiedliche Sichtweisen zum Wohle des Kindes besprochen werden.
Dabei wissen wir, dass dies auch Emotionen und emotionale Reaktionen hervorrufen kann, manchmal kommt es vielleicht auch zu Irritationen. Uns ist stets wichtig, nach einer gemeinsamen für alle tragfähigen Lösung zu suchen, welche dem Wohle des Kindes am besten dient – dann haben wir eine sogenannte Win-Win-Situation! Selbstverständlich ist es uns gerade hier wichtig, dass diese Gespräche in einem geschützten Rahmen und ohne Anwesenheit der Kinder stattfinden, denn wir wollen zwar über die Kinder sprechen, sie in solchen Gesprächen aber nicht zum Objekt oder gar zum Sündenbock machen. Gerne beziehen wir die Kinder in Gespräche ein – dennoch gibt es manche Situationen, in denen es uns allen leichter fällt, ohne anwesende Kinder nach guten Lösungen zu suchen.

ABSCHLUSSGESPRÄCHE
Abschlussgespräche im Kindergarten sind für den Eintritt in die Schule wichtig. Die Eltern erhalten einen Überblick über die Gesamtentwicklung des Kindes. So kann besser eingeschätzt werden, ob eine weitere Förderung oder womöglich eine Rückstellung nötig ist. In unserer Kita findet das Abschlussgespräch vor der Schuleingangsuntersuchung statt.

 

11. Elternbeirat

Zu Beginn des Kindergartenjahres wählen die Eltern aus ihrer Mitte vier Vertreter, die den Elternbeirat bilden.
Der Elternbeirat hat eine vermittelnde, beratende und un-terstützende Funktion zwischen den Eltern, der Leitung und dem Träger. Es besteht aber kein echtes Mitbestim-mungsrecht.

Zu den beratenden Aufgaben des Elternbeirats zählen:

• Jahresplanung, z.B. Feste, Ausflüge, Veranstaltungen
• Vermittlung zwischen Eltern und Team
• Öffnungs- und Schließzeiten
• Organisation und Mithilfe bei Festen und Feiern
• Mitwirkung an der Konzeptionsentwicklung

 

12. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Öffentlichkeitsarbeit ist eine Form, welche die gesamte Einrichtung nach innen und außen präsentiert und trägt. Wir versuchen unsere pädagogische Arbeit transparent zu halten, um andere zu informieren:

13. ZUSAMMENARBEIT IM TEAM

Unter Teamarbeit verstehen wir, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kita Breznbeißerbande ihre Ideen, Themenvorschläge und Überzeugungen einbrin-gen können und diese im gesamten Team besprochen und entschieden werden.

Gute Teamarbeit bedeutet für uns, dass

• sich alle im Team gegenseitig helfen und ermutigen,
• andere Meinungen toleriert und akzeptiert werden,
• zugehört und aufeinander eingegangen wird,
• persönliche Angriff und Beleidigungen vermieden werden,
• dass alle Mitglieder ein bezogen werden, entsprechend ihren Fähigkeiten und Interessen,
• dass aktuelle Projekte und Themen von allen ernst genommen und gemein-sam umgesetzt werden,
• gemeinsam aufgestellte Regeln werden beachtet und Konflikte respektvoll behandelt werden.

Teamarbeit ist für uns ein Prozess, der immer weiterentwickelt wird und sich stetig ändert.

13.1. Teamsitzungen

Unser Team trifft sich regelmäßig zu Besprechungen. In diesen werden organisatorische und pädagogische Themen besprochen. Bei allen Planungen und Entscheidungen bei anstehenden Projekten, Festen, Veranstaltungen oder Aktivitäten sowie der dazugehörigen Aufgabenverteilung werden immer alle Teammitglieder mit einbezogen.
Hilfreich ist die Teamsitzung auch für manche Fallbesprechungen. Dabei ist guter Rat von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr wertvoll. In schwierigeren Fällen werden wir durch Fachkräfte von außen unterstützt.

13.2. Fort- und Weiterbildung

Die Grundlage für unsere Arbeit bildet eine abgeschlossene Ausbildung. Nach dieser Ausbildung erfordern die Weiterentwicklung unseres Berufes und die sich verändernden Anforderungen an unsere Arbeit aber auch eine ständige Weiterentwicklung. Unser pädagogisches Personal hält sich permanent durch ein- und mehrtägige Fortbildungen, aber auch Weiterbildungen, die teilweise mehrere Jahre dauern, auf dem aktuellen Stand.
Einmal jährlich schließt die Kita, um unsere Konzeption zu aktualisieren und weiterzuentwickeln.
Um unsere Professionalität zu erhalten, laden wir regelmäßig Fachreferenten ein, setzen uns mit aktueller Fachliteratur
auseinander.
Unser pädagogisches Personal wird vom Träger durch die Kostenübernahme und Freistellungen für Fort- und Weiterbildungen
unterstützt. Regelmäßig stattfindende Erste-Hilfe-Kurse am Kind, Hygienegrundlagen, Lebensmittelrecht und Brandschutz sind für alle
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verpflichtend. Darüber hinaus gibt es in unserer Einrichtung eine ausgebildete Kollegin „Sicherheitsbeauftragte“ und eine „Kinderschutzbeauftragte“.

 

14. ZUSAMMENARBEIT MIT DEM TRÄGER UND WEITERE KOOPERATIONEN

14.1. Träger

Der Träger hat die unmittelbare Verantwortung für die gesamte Arbeit der Kita. Der Träger kann aber Teile dieses Verantwortungsbereiches an das Fachpersonal der Kita, insbesondere die Leiterin, delegieren. Im Besonderen ist die Leitung der Kita für die pädagogische Arbeit in der Kita methodisch und inhaltlich dem Träger gegenüber verantwortlich. Diese Verantwortung bezieht sich auch auf die fachliche Aufsicht über die Arbeit des Fach- und Hilfspersonals. Die Zusammenarbeit zwischen der Kita und dem Träger wird durch persönliche Gespräche sowie regelmäßige telefonische und schriftliche Kontakte gepflegt. Der Träger wird über unsere Arbeit und die Planungen stets informiert. Bei Festen und bei der Elternbeiratswahl vertritt der Träger offiziell die Kindertagesstätte.

 

14.2. Weitere Kooperationen

15. SCHLUSSWORT

„Ein Kind ist wie eine Blume, jedes will anders gepflegt sein, die eine braucht fetten Boden, die anderen mageren, die eine braucht viel Licht, die andere kann’s gar nicht vertragen, die eine braucht viel Wasser und die andere wenig, einige blühen schnell, die anderen langsam – da gilt es eben Unterschiede machen, und nur so wird man gerecht, wenn man jeden nach seiner Natur behandelt.“

(Emil Trommel)

 

 

 

Literaturverweis

Für das vorliegende pädagogische Konzept wurden folgende Quellen verwendet:

Alberti, Sonja, 2019, Kindergarten Heute, „Die Konzeption überarbeiten und weiterentwickeln“, Freiburg
Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (Hrsg.), 2019, „Der bayerische Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder in Tageseinrichtun-gen bis zur Einschulung“, Berlin
Bostelmann, Antje (Hrsg.), 2007, „So gelingen Portfolios in Kita und Kinder-garten“, Mühlheim an der Ruhr
Krenz, Armin, 2021, „Der ‚Situationsorientierte Ansatz‘ in der Kita“, Schaffhausen
Stammer-Brandt, Petra, 2018, „Projektarbeit in der Kita“, Freiburg im Breisgau

Internetquellen:
Kindergarten St. Wenzeslaus (kiga-litzendorf.de), 2021, Stand: 15.06.2023