Lindenhof

Die Entwicklung der Siedlungsstruktur von Grafenaschau hat erst in den letzten Jahrzehnten zu den heutigen Strukturen geführt. 1452 wurde das Dorf Schwaigen erstmals urkundlich erwähnt. Die damaligen Höfe bilden die Grundlage für die Gründung des Dorfes bis heute. Weiterhin prägen größere landwirtschaftliche Anwesen den inneren Bereich des Dorfes. Das Planareal „Lindenhof“ liegt bereits zur Jahrhundertwende im Zentrum des Dorfgebietes und ist vermutlich bereits um 1900 bebaut (s. Abb.8 um 1901). Der Erläuterungsbericht zum FNP 1970 beschreibt das Areal bereits erstmals unter Fremdenverkehrseinrichtung (Nr. 3.35): „In Aschau unterhält der Verein für Innere Mission e.V. ein Erholungsheim mit Kindererholungsheim, das z.Zt. erweitert wird.“ Die Linden am Lindenhof werden unter 3.45 als Naturdenkmale aufgeführt: „Besonders die hohen und starkwüchsigen Linden geben dem Ortsbild ein markantes Gepräge.“

Bis zum vergangenen Jahr hatte die Innere Mission in Grafenaschau im „Lindenhof“ ein Pflegeheim betrieben. Zurückgeblieben ist eine in die Jahre gekommene Immobilie, die jetzt laut dem Bebauungsplan anderen Nutzungen weichen soll. Planerisch zulässig sind demnach unter anderem Betriebe des Beherbergungsgewerbes, Schank- und Speisewirtschaften, Räume für freie Berufe im Gesundheitswesen, Betreutes Wohnen sowie auch Anlagen für kirchliche und kulturelle Zwecke. Zudem sollen Grünflächen entstehen.

Mit dieser Vielfalt an Nutzungen will die Gemeinde eine Art Begegnungszentrum für Jung und Alt schaffen und damit den Ort insgesamt beleben – eine Maßnahme, die aus Sicht des Rathauses dringend nötig ist. „Grafenaschau braucht ein solches Zentrum“, so Bürgermeister Hubert Mangold. Nötig sei die Errichtung eines Gebäudes „mit Schaufensterwirkung für Passanten“. Es gelte, eine „sinnvolle funktionale Ergänzung“ zu den vorhandenen Strukturen von Rathaus mit Kindergarten, Kirche und Dorfladen zu schaffen.

Inzwischen wurde das Lindenhof-Areal von der Gemeinde Schwaigen nach längeren Verhandlungen von der Diakonie (vormals Innere Mission) München erworben. Die Kaufoption wurde am 02.12.2021 angenommen. Die weitere Vorgehensweise, insbesondere die Bewertung der Investorenanfragen wurde im Rahmen einer Gemeinderatsklausur mit den Stadtentwicklern Annegret Michler, Ingo Lehmann und Michael Beismann von regionalSynergie erarbeitet. Bei den weiteren Planungen fließen auch die Ergebnisse von den beiden Bürgerworkshops, sowie der Bürgerbefragung mit ein. Die Entwicklung der Dorfmitte bietet  unserer Gemeinde im Hinblick auf die künftige Dorfentwicklung eine einmalige Chance. In Anbetracht des Grundsatzes „ein Dorf zum Leben“ und unter Berücksichtigung des gesellschaftlichen Wandels werden die Konzepte der Investoren mit einer Matrix (Punkteliste) bewertet. Diese Punkteliste soll eine objektive und transparente Einsicht für die einzelnen Entscheidungen geben (auch Gewerbesteuer und Kurtaxe).

Die jeweiligen Sachstände werden zu gegebener Zeit in den Gemeinderatssitzungen und auch in den Bürgerversammlungen kommuniziert.

 

Aktuell (Feb. 2024)